
Mixed Media Furnierholz
225 x 225 x 2,3 cm
Kat. “Color Works” 1999, S. 148f., Privatsammlung Berlin


Cibachrome auf Alu, 120 x 120 cm, Kat. “Color Works” 1999, S. 207 f.


Cibachrome auf Alu, 120 x 160 Kat. “Color Works” 1999, S. 207 f.


Mike Steiner, 2005 in seinem Berliner Atelier
(Foto: Jan Sobottka)
Mike Steiner
Mike Steiner
(1941 -2012)
propagandierte in seinen „Painted Tapes“ eine neue Ästhetik des Sehens.
Gegen die lärmige Sinnlichkeitsreproduktion des Fernsehens sollte eine Sinnpause gesetzt werden, ein Innehalten, Besinnen, Konzentration.
Durch einen überwiegend puristischen Einsatz der Mittel und eine demonstrative Kargheit entstanden so künstlerische Formulierungen von intimem Charakter und bewusst inszenierter Langsamkeit.
In den 90er-Jahren überführte der Videopionier diese neue Ästhetik des Sehens in die Malerei. Mit Farbe als wichtigstes Ausdrucksmittel schuf er so faszinierende Bilder nach dem Leitgedanken: „Aus abstrakten Grundsätzen heraus, Codierung der Intimität“.
In der 2023 kommenden Ausstellung „Retrospektive | from tape to paint“ wird neben dieser Schaffensperiode als Schwerpunkt, eine umfangreiche Werkschau zu sehen sein.
Durch Leihgaben wird ermöglicht, dass erstmals bedeutende frühe Werke, die dem Informel und auch den Vorläufern der Pop Art zuzuordnen sind, gezeigt werden können.
Biographie
Mike Steiner (1941-2012) reiste erstmals 1965 für zwei Jahre nach New York.
Bereits vor seinem ersten USA Aufenthalt und vor seinem Studium an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin waren seine Werke in der Großen Berliner Kunstausstellung von 1959 vertreten; später stellte er in Genf, Mailand und Paris als einer der vielversprechendsten jungen Künstler Berlins, u.a. zusammen mit Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Karl Horst Hödicke u.a. aus.
Der Einblick in die experimentelle New Yorker Kunstszene (Minimal Art, Happening, Performance, Experimentalfilm) beeindruckte ihn nachhaltig, sodass er Anfang der 70er einer der frühesten Verfechter der noch jungen Videokunst in der Bundesrepublik Deutschland und später einer der bedeutendsten Künstler der 1970èr und 80èr Jahre aus dem Bereich Video Art, der zusammen u.a. mit Joseph Beuys als Dauergast in seinem Berliner Projekt „Hotel Steiner“ und mit zahlreichen Produktionen, z.B. mit Marina Abramovic („Freeing the body“) und mit Ulay, “there is a criminal touch in art” die Kunstszene in dem Bereich maßgeblich beeinflusste, wurde.
Noch heute ist die von Ihm gegründete legendäre STUDUIOGALERIE Berlin weltweit der Begriff für „Video Art“ und stehet prägend für die Berliner Kunstszene der 70èr und 80èr Jahre.
Ausstellungen (Auswahl)
1959, 1963–1965: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin: Große Berliner Kunstausstellung
1960: Rathaus Kreuzberg, Berlin: Kreuzberger Künstlergruppen
1962: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin, Juryfreie Kunstausstellung Berlin
1962: Rathaus Kreuzberg, Berlin: Grafik 62
1963: VHS Galerie, Volkshochschule Velbert: Claus-Michel Steiner. Aquarelle, Gouachen&Ölbilder (Einzelausstellung)
1963: Stadthalle Wolfsburg: Junge Stadt sieht junge Kunst
1964: Blue Note Gallery, Berlin: Claus-Michel Steiner (Einzelausstellung)
1967: Genf, Mailand, Paris: Jeunes Peintres de Berlin
1968: Schloß Morsbroich, Städtisches Museum Leverkusen; Schloß Wolfsburg, Kunstverein Wolfsburg e.V.:
Ornamentale Tendenzen in der zeitgenössischen Malerei
1968: Gartenterrasse, Europa-Center, Galerie Hammer, Berlin: Berliner Bauwochen `68. Kunst im Stadtbild
1971: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Junge Kunst 1971 Baden-Baden. Gruppenarbeiten
1971, 1973: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin: Freie Berliner Kunstausstellung 1971
1975: Galerie sec., Berlin: Mike Steiner: Neue Arbeite + Video (Einzelausstellung)
1981: Kunst am Bau – TUB (Technische Universität Berlin)
1984: Kleine Orangerie im Schloß Charlottenburg, Berlin; 4. Sommerausstellung des Kunstamts Charlottenburg:
Vilm Collage Installation (Einzelausstellung)
1985: Echnaton-Galerie, Kairo: Charlottenburger Künstler in Ägypten
1985: Förtsch Galerie, Berlin: Ägypten Tapes – Vilm/Tesafilm
1986: Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin:
1945 – 1985 – Kunst in der Bundesrepublik Deutschland
1987: Warschau: ETC. International Seminar on the Arts
1988: Seoul, Korea (Einzelausstellung)
1989: Künstlerhaus Bethanien, Berlin: Momente des Lichts. 163 Jahre Fotografie
1990: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Technologie- und Innovationspark Berlin:
Malerei – Grafik und Installationen. 40 Jahre Künstlerförderung
1990: A&O Galerie, Berlin: Mike Steiner: polastrips (Einzelausstellung)
1991: Galerie Neue Räume H.A. Springfeld, Berlin: Stilles Fenster/Fensterinstallationen (Einzelausstellung)
1994: Neue Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK), Berlin: Steiner Art Tapes (Einzelausstellung)
1997: Gasometer, Oberhausen: Der Traum vom Sehen
1999: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Staatliche Museen zu Berlin:
COLOR WORKS 1995 – 1998 (Einzelausstellung)
2001: Galerie Dittmar, Berlin: Mike Steiner (Einzelausstellung)
2002: J.J. Brookings Gallery, San Francisco: Mike Steiner. Paintings (Einzelausstellung)
2002: Kulturforum Alte Schwimmhalle, 32. Sommerausstellung des Schloss Plön: Wege zur Abstraktion I
2004: Galerie Dittmar, Berlin: Form, Farbe, Fläche (Einzelausstellung); Mike Steiner. Neue Bilder (Einzelausstellung)
2005: Radkunst Galerie, Berlin: Mike Steiner. Bilder aus zehn Jahren (Einzelausstellung)
2006: Berliner Galeriestandorten von Finearts con.tra (La Dengalerie Mitte und Salongalerie Charlottenburg):
Mike Steiner – Zufälligkeiten, Malerei (Einzelausstellung)
2011/12: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Staatliche Museen zu Berlin:
Live to Tape. Die Sammlung Mike Steiner im Hamburger Bahnhof (Einzelausstellung)
2013: DNA Galerie, Berlin: Mike Steiner (Einzelausstellung)
2014: DNA Galerie, Berlin: Forever!
2015: DNA Galerie, Berlin: SHOOT: About Performance
2015: Altes Postfuhramt West, Berlin: Macrocosmi – Ordnungen anderer Art
2015: Werkstattgalerie, Berlin: Transitions
2017: Daimler Contemporary Berlin: Serielle Formationen. 1967/2017.
Re-Inszenierung der ersten deutschen Ausstellung internationaler minimalistischer Tendenzen