Neon X Real | Ping Pong

03.03.2023 - 30.04.2023​

Rolf Biebl und Harald K. Schulze

Neon X Real

Neon X Real in Leipzig

Dynamisch-peitschend wie der Knall des Plastikballs auf der Tischplatte heißt die neue Ausstellung “PING PONG” von Neon X Real und symbolisiert den kreativen Schlagabtausch zwischen den Künstlern. Allem voran steht für Harald K. Schulze und Rolf Biebl dabei – wie eh und je – der Spaß an der Provokation.

Früher NEON REAL, heute Neon X Real: Das ehemalige Trio stellt ohne den 2014 verstorbenen Clemens Gröszer gemeinsam in Leipzig aus. 1981 als NEON REAL alliiert, entschloss sich das Kollektiv gegen DDR-Kunstdoktrin und zur auflehnenden Provokation. In ihrem Manifest schimpften sie feierlich „Kunstdünger fressen wir nicht!“ und beschwörten zugleich: „Leibhaft setz dein Gegenbild mit Namen NEON REAL“.

Deformiert, deplatziert, drastisch stellten die drei Künstler Menschen jenseits von Idealisierung ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit – und schockierten. Fleischlichkeit, Erotik, blanke Körperlichkeit – hieran sollte das Auge hängen bleiben. Gegen die Verhübschung und für ein bisschen mehr hässliche Wahrheit.

Auch in “PING PONG” haben Neon X Real ihren Biss beibehalten und rücken die Menschen in ihren unperfekten, schief hängenden Rahmen zurück. Ein liebevoller Akt, der schmerzhaft ehrlich sein kann.

Harald K. Schulze zeigt in seinen farbintensiven Gemälden Außenseiter der Nacht, die er vom Rand der Gesellschaft in ein surrealistisches Rampenlicht zieht. Rolf Biebl transformiert menschliche Plastiken zu Emotionsträgern, die mal in Schieflage geraten oder bereits aus dem Rahmen gefallen sind. In einer psychoplastischen Manipulation pendeln sie zwischen Realismus und Expressionismus und laden dazu ein, sich zu (v)erkennen. Beide Künstler machen eine Gratwanderung zwischen kafkaesker Tragik und Häme des Ent-Täuschten aus dem Hinterhalt: ein bisschen derb und kritisch-rau, aber mit Liebe zum Detail und zu ihren Figuren.

Auch wenn Clemens Gröszer nicht mehr physisch dabei sein kann, so sitzt er emotional doch immer mit am Tisch. Gemeinsam legen die Künstler den Finger in die Wunde, heben an zum Aufschlag des Pingpongballs: Kurz, hart, knackig – direkt ins Gesicht, aber mit leichtem Augenzwinkern. Denn manchmal muss mans eben krachen lassen.

(Von Sonja Gatterwe)

Ausstellung:
03.03.2023 – 30.04.2023​

Öffnungszeiten:
Do – Sa 14 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung

Bedeutende Ausstellungs-aktivitäten

Seit den 1980er-Jahren präsentieren Harald K. Schulze und Rolf Biebl ihre Kunst auf internationaler sowie nationaler Ebene und sind in vielen bedeutenden Kunst- und Kulturinstitutionen vertreten.
 
Biebl zeigte seine Werke bereits mehrmals in der Berliner Nationalgalerie und beteiligte sich an Ausstellungen in u. a. Mexiko, Frankreich und in den Niederlanden.

Schulze stellte u. a. bereits in Galerien in Frankreich, Dänemark und Italien aus. In Deutschland sind seine Arbeiten in namhaften Institutionen wie dem Kulturministerium Brandenburg und dem Museum der bildenden Künste in Leipzig vertreten.
 

Einige Werke beider Künstler sind außerdem als Arbeiten im öffentlichen Raum u. a. in Berlin, Frankfurt (Oder) oder in Cottbus zu sehen.

Aufbruch
230 cm

Aufbruch

Technik: Pappel

Größe: 230 cm

Jahr: 2011

Stand: verfügbar

OT
210 cm

OT

Technik: Bronze

Größe: 210 cm

Jahr: 1989

Preis: auf Anfrage

Stand: verfügbar

Nachtstadt II
160 x 85 cm

Nachtstadt II

Technik: Acryl/Leinwand

Größe: 160 x 85 cm

Jahr: 2020

Foto: Jochen Mahlke

Preis: auf Anfrage

Stand: verfügbar

Bungy Paare
210 x 90 cm

Bungy Paare

Technik: Acryl/Leinwand

Größe: 210 x 90 cm

Jahr: 1992

Stand: verfügbar

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Neon X Real

Fotos: Pavol Putnoki

REALES NEON - Manifest (1981)

TONSPUR: REALES NEON

Drücken Sie die Wiedergabetaste zum abspielen.

Sprecher: Axel Thielmann
Text: NEON REAL

Harald K. Schulze, Clemens Gröszers (†), Rolf Biebl (v.l.n.r.)

REALES NEON – Diktat (Manifest) 1981

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